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Rückenmarksverletzung & Inkontinenz

Unter einer Rückenmarksverletzung (SCI) versteht man eine Schädigung oder ein Trauma des Rückenmarks. Sie zieht den Verlust oder die Beeinträchtigung von Funktionen im Körper nach sich, welche zu einer eingeschränkten Bewegungsfähigkeit und/oder Empfindungsverlust in Körperteilen unterhalb der Verletzungsstelle führt. Rückenmarksverletzungen können allgemein entsprechend ihrer primären Krankheitsursache in zwei Gruppen unterteilt werden:


  • Eine traumatische Rückenmarksverletzung
    (Wird durch ein physisches Trauma verursacht wie z.B. einen Verkehrs- oder Sportunfall)

    Berichten zufolge entfallen jährlich weltweitauf eine Million Menschen 15 – 40 Fälle frischer Rückenmarksverletzungen. (1) Männer sind dabei fast viermal so häufig betroffen wie Frauen. Das Durchschnittsalter der Neupatientenbeträgt ca. 30 Jahre. (2) Schätzungen zufolge leben in Europa mindestens 330'000 Menschen mit einer Rückenmarksverletzung. Jedes Jahr kommen rund 11'000 Fälle hinzu. (3) Zu den Ursachen traumatischer Rückenmarksverletzungen in den Industriestaaten zählen:

    -  Verkehrsunfälle (47 %)
    -  Sportunfälle, insbesondere Badeunfälle beim Springen (24 %)
    -  Stürze (12 %)
    -  Gewaltdelikte (7 %)
    -  Andere (10 %)

    Zu einer traumatischen Rückenmarksverletzung kommt es, wenn das Rückenmark infolge eines plötzlichen Aufpralls geschädigt wird. Dabei werden z. B. Wirbel ausgerenkt, gequetscht oder gebrochen und das Rückenmark kann auf verschiedene Weise verletzt werden. Zu den traumatischen Rückenmarksverletzungen zählen auch Verletzungen an Nerven, die vom Rückenmark abzweigen. Sie führen durch Wirbelöffnungen und übermitteln Informationen zwischen Gehirn und dem übrigen Körper. Die Verletzungen müssen nicht zwangsläufig aus einem Trauma resultieren. Knochenbruchstücke, z.B. gebrochene Wirbel, die in das Rückenmark einschneiden oder es anderweitig schädigen, können ebenfalls zu einer Rückenmarksverletzung führen. Druck, der auf das Mark ausgeübt wird – wie z.B. durch Ansammlung von Flüssigkeit –, Schwellungen, Entzündungen und Quetschungen sowie hervortretende Bandscheiben oder Blutungen nach einem plötzlichen Aufprall sind ebenfalls sehr gefährlich. (5)

  • Eine nicht traumatische Rückenmarksverletzung
    (Ist eine Schädigung des Rückenmarks durch Krankheiten wie z.B. Spina bifida, Krebs, Multiple Sklerose, Entzündungen, degenerative Erkrankungen oder anderes wie Giftstoffe etc.)

    Nicht traumatische Rückenmarksverletzungen werden durch Krankheiten oder Entwicklungsstörungen verursacht. Viele Patienten werden zunächst auf allgemeinen Krankenhausstationen behandelt und eher selten auf Spezialstationen für Rückenmarksverletzungen. Die Ursachen nicht traumatischer Rückenmarksverletzungen können in fünf allgemeine Kategorien eingeteilt werden:

    -  Vaskulär (25 %)
    -  Karzinogen (25 %)
    -  Entzündungen und Infektionen (20 %)
    -  Degenerativ (18 %)
    -  Andere (12 %)

    Patienten mit nicht traumatischer Rückenmarksverletzung haben andere Verletzungsmerkmale und -muster als Patienten mit traumatischer Rückenmarksverletzung. (6) Während an einer traumatischen Rückenmarksverletzung meist junge Männer erkranken, sind von einer nicht traumatischen Rückenmarksverletzung tendenziell ältere Erwachsene (bei relativ gleicher Geschlechterverteilung) betroffen. (4) Studien zufolge sind Patienten mit einer nicht traumatischen Rückenmarksverletzung, die vaskuläre, karzinogene oder degenerative Ursachen haben, tendenziell älter (ca. 66 –74 Jahre) als diejenigen, die aufgrund von Entzündungen, Infektionen oder anderem von der Krankheit betroffen sind (ca. 55 Jahre). (7) Die Patienten haben sehr unterschiedliche Lebensstile und Bedürfnisse.

Quellen anzeigen

 
1  Lim, P. A., Tow, A. M.; Recovery and regeneration after spinal cord injury: a review and summary of recent literature. Ann. Acad. Med. Singapore 2007; 36 (1): 49-57.

2  Wyndaele, M., Wyndaele, J. J.; Incidence, prevalence and epidemiology of spinal cord injury: what learns a worldwide literature survey? Spinal Cord 2006; 44 (9): 523-9.

3  Parliamentary Assembly. Towards concerted efforts for treating and curing spinal cord injury. 2002; Doc. 9401.

4  Yuan Q. Review: Strategies for Neuronal Regeneration after Spinal Cord Injury. Journal of Young Investigators 2005; 13 (2).

5  Dawodu, S. T.; Spinal Cord Injury - Definition, Epidemiology, Pathophysiology. WebMD 2008; emedicine.medscape.com/article/322480-overview (letzter Zugriff im März 2021).

6  New, P. W., Epi, M. C.; Influence of age and gender on rehabilitation outcomes in non traumatic spinal cord injury. J. Spinal Cord Med. 2007; 30 (3): 225-37.

7  New, P. W.; Functional outcomes and disability after nontraumatic spinal cord injury rehabilitation:Results from a retrospective study. Arch. Phys. Med. Rehabil. 2005; 86 (2): 250-61.

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Inhaltsverzeichnis des Ratgebers ansehen

Organ- und Körperfunktionen

  • Das zentrale Nervensystem

  • Das periphere Nervensystem

  • Aufbau und Funktion der Harnorgane

  • Der Darm

  • Fragen/Antworten zur Lernkontrolle

  • Anhang: Nervenversorgung von Blase und Darm

Rückenmarksverletzung

  • Rückenmarksverletzungen – Ursachen und Vorkommen

  • Beschreibung und Klassifikation

  • Auswirkungen auf die Harnblase

  • Auswirkungen auf den Darm

  • Fragen/Antworten zur Lernkontrolle

  • Anhang: ASIA-Klassifikation der Rückenmarksverletzungen

Die Rehabilitation

  • Rehabilitationsphasen

  • Phase 1: akute Phase

  • Phase 2: Rehabilitation

  • Phase 3: Rückkehr nach Hause

  • Phase 4: Leben mit Rückenmarksverletzung

  • Fragen/Antworten zur Lernkontrolle

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Das Rückenmark

Das Rückenmark ist ein ringförmiges, etwa fingerdickes Nervenfaserbündel, das sich innerhalb der Wirbel befindet. Es besteht aus Millionen von Nerven, die Informationen aus Körperbereichen zum Gehirn transportieren und diesem senden. Das Rückenmark und die Wirbel werden in fünf Abschnitte gegliedert (Abb. links unten), die jeweils in mehrere Segmente unterteilt werden. Diese Wirbelsegmente steuern bestimmte Bereiche des Körpers (Abb. rechts unten).

 

  • Am obersten Rückenmarksabschnitt befindet sich die Halsregion – Pars cervicalis – (Segmente C1–C7), die Arme, Hals und Oberkörper innerviert (mit Nerven versorgt). Hinweis: Vom Rückenmark gehen acht Halsnervenwurzeln aus, obwohl das Rückgrat nur aus sieben Halswirbeln besteht.


  • Unterhalb der Halsregion befindet sich die Brustkorbregion (Segmente Th1–Th12), die Brust und Bauch innerviert.


  • Die Lumbal- oder Lendenregion (Segmente L1– L5) liegt unter der Brustkorbregion und innerviert untere Extremitäten, Blase und Darm. 


  • Am unteren Teil des Rückenmarks befindet sich die Sakralregion oder Kreuzbeinregion (Segmente S1– S5), die ebenfalls Blase und Darm sowie die Sexualorgane innerviert. 


  • Das Steissbein (Os coccygis) bildet die fünfte Region unterhalb der Sakralregion, die beim Menschen keine wichtigen Nervenfunktionen trägt.

 
Die 4 Kategorien der Rückenmarksverletzung

In welchem Masse eine Rückenmarksverletzung eine Blasen- oder Darmschwäche hervorruft, hängt im Wesentlichen von zwei Faktoren ab. Einerseits von der Art der Durchtrennung von Nervenbahnen (vollständig/teilweise) und andererseits von der Höhe der Rückenmarksverletzung (oben/unten). Rückenmarksverletzungen können in vier Gruppen eingeteilt werden:

 

  • Vollständige Durchtrennung:
    Unterhalb der verletzten Stelle sind keine willkürlichen Bewegungen oder Empfindungen mehr möglich


  • Teilweise Durchtrennung:
    Ein Teil der Empfindungen ab der Stelle der Verletzung ist weiterhin vorhanden


  • Tetraplegie (Quadriplegie):
    Lähmung der meisten inneren Organen inklusive der vier Gliedmassen


  • Paraplegie:
    Vollständige oder teilweise Lähmung der Beine und gegebenenfalls der inneren Organe, keine Lähmung der Arme

 
Blasenfunktionsstörungen bei Rückenmarksverletzungen

Etwa 80 % der Menschen mit einer Rückenmarksverletzung weisen eine Blasendysfunktion auf. Rückenmarksverletzungen können zu unwillkürlichen Kontraktionen der Blase führen und Harnverlust oder Einnässen hervorrufen (Harninkontinenz). Erfolgen keinerlei Kontraktionen der Blase, kann die Blase sich nicht entleeren und es kommt zu Harnverhalt. Der Urin muss jedoch zwingend ablaufen, um Harnwegsinfekte und  Nierenschäden zu vermeiden. Dies erfolgt in der Regel durch einen intermittierenden Selbstkatheterismus (ISK). Mehr über ISK erfahren Sie unter «Selbstkatheterisierung».

Symptome Harnverhalt
  • Langsamer Harnfluss als eine der Schwierigkeiten zu Beginn des Urinierens


  • Starker Harndrang, ohne dass der Urin tatsächlich abgelassen werden kann


  • Häufige Toilettenbesuche


  • Tröpfchenabgang aufgrund von Überlaufinkontinenz


  • Schwacher Harnfluss


  • Aufgeblähter Unterleib 

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Symptome Harninkontinenz
  • Harnabgang


  • Kleine oder größere Harnmengen, die spontan abgehen, ohne dass ein Harndrang spürbar ist.


  • Unfreiwilliger Harnabgang beim Niesen, Husten, Lachen oder bei körperlicher Anstrengung


  • Ein plötzlich auftretender Harndrang


  • Zweimaliges oder häufigeres nächtliches Aufstehen, um Wasser zu lassen (Nykturie/nächtliche Blasenschwäche)

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Inkontinenz Produkte zur Versorgung Ihrer Blase |  bei Harnverhalt

Die meisten Menschen mit Rückenmarksverletzungen durchlaufen ein Reha-Programm, das den Betroffenen ein möglichst unabhängiges Leben ermöglichen soll. Eine ganze Reihe von Produkten kann dabei helfen, die Lebensqualität enorm zu verbessern, indem zum Beispiel der Verlust der Blasenfunktion effizient überbrückt wird. Wenn Sie Schwierigkeiten haben, Ihre Blase zu entleeren, sollten Sie Einmalkatheter verwenden. Wichtig dabei ist, sich für einen Katheter zu entscheiden, der zu Ihnen und Ihrem Lebensstil passt. Es ist ebenfalls wichtig, Technik und Häufigkeit der Katheterisierung gemäss der Produktvorgaben einzuhalten.

Entdecken Sie jetzt unsere SpeediCath® Auswahl für Männer! Angefangen bei äusserst diskret & kompakten Kathetern, über Sets für unterwegs mit integriertem Urinbeutel bis hin zum flexiblen Einmalkatheter, der sanft durch alle Biegungen der Harnröhre gleitet.

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Inkontinenz Produkte zur Versorgung Ihrer Blase | bei Harninkontinenz

Kondom-Urinale und Urinbeutel sind hilfreiche Produktlösungen für Männer mit Harninkontinenz. Kondom-Urinale werden ähnlich wie ein Kondom über den Penis abgerollt und sind mit einem Beutel verbunden. Ein Kondom-Urinal muss die richtige Grösse aufweisen, währen die Grösse des Beutels davon abhängt, wie viel Urin Sie abgeben. Bestellen Sie sich hier unverbindlich und kostenlos Kondom-Urinale und Urinbeutel von Coloplast.

Häufig gestellte Fragen zu Rückenmarksverletzungen und Problemen in Zusammenhang mit dem Blasen- und Darmmanagement

Häufig gestellte Fragen

Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Rückenmarksverletzungen und Blasenfunktionsstörungen. Dieser Abschnitt dient lediglich Ihrer Information. Bitte wenden Sie sich bei Blasenproblemen stets an Ihren Arzt. Jetzt Antworten nachlesen

Was versteht man unter einer Rückenmarksverletzung?

Rückenmarksverletzung ist der allgemeine Begriff für Schäden am Rückenmark. In der Regel werden die Verletzungen durch Knochenbrüche im Halswirbel- oder Rückenbereich hervorgerufen, durch die Druck auf das Rückenmark ausgeübt wird. 

Was verursacht die Rückenmarksverletzung?

Rückenmarksverletzungen entstehen meistens infolge von Traumata, wie Autounfälle, Aufprallsituationen, Gewaltanwendung oder Sportunfälle. Sie können jedoch auch durch eine Infektion des Rückenmarks und spezielle Erkrankungen, wie Multiple Sklerose und Spina bifida hervorgerufen werden. 

Wie kann ich meine Lebensqualität verbessern?

Obwohl die meisten Rückenmarksverletzungen irreparabel sind, kann häufig eine Verbesserung bis zu einem gewissen Grad durch Physiotherapie und Reha-Maßnahmen herbeigeführt werden. Es gibt viele Möglichkeiten, das Leben von Menschen mit Rückenmarksverletzungen so unabhängig und aktiv wie möglich zu gestalten, indem bei einer Blasen- und Darmschwäche sowie bei sexuellen Schwierigkeiten unterstützend eingegriffen wird. 

Warum verursacht eine Rückenmarksverletzung Blasenschwäche?

Die Blase, in der der Urin gesammelt wird, wird über das Nervensystem kontrolliert. Bei einer Rückenmarksverletzung können die Nerven verletzt werden, die die Blase kontrollieren. Dadurch wird die Blasenfunktion beeinflusst. Manche Menschen müssen dann häufiger oder dringender urinieren, andere leiden unter Harnverlust und wiederum andere haben Probleme beim Entleeren der Blase. 

Warum verursacht eine Rückenmarksverletzung Darmschwäche?

Der Darm wird über das Nervensystem gesteuert. Bei einer Rückenmarksverletzung werden möglicherweise die für den Darm zuständigen Nerven verletzt, wodurch die Darmfunktion beeinträchtigt wird. 

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Leben mit Rückenmarksverletzung | Anwender Geschichten 


«Christiane, Anwenderin des SpeediCath® Compact Katheters, spricht über ihr neues Leben als Mutter.»

 
Der SpeediCath® Compact Katheter sorgt bei Christophe dafür seinem Alltag wieder entspannter entgegen zu sehen.

 
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