Die meisten Kinder mit Spina bifida leiden an einer Blasendysfunktion, auch neurogene Blase genannt, wodurch ihre Fähigkeit, die Blase zu kontrollieren, eingeschränkt ist. Eine neurogene Blase kann entweder zu einer spastischen oder zu einer schlaffen Blase führen, weshalb vor allem Kinder mit Spina bifida ein gutes Blasenmanagement benötigen.
Schlaffe Blase
Die häufigste Art der Blasendysfunktion bei Spina bifida ist eine schlaffe Blase. Diese entsteht durch eine Überdehnung der Blase, bei der sich extrem große Mengen Urin ansammeln, bevor dieser schließlich ausgeschieden wird. Bei einer Überdehnung kann die Blase bis zu 2.000 ml Urin aufnehmen, was jedoch auch zu Leckagen führen kann. Bei Spina bifida tritt eine schlaffe Blase meist in Kombination mit einem Problem des Schließmuskels auf, das das Öffnen der Harnröhre verhindert.
Spastische Blase
Von einer spastischen Blase spricht man, wenn die Blase sehr fest ist und sich nicht dehnen kann. Aus diesem Grund kann sie nicht so viel Urin aufnehmen wie eine normale Blase. Außerdem entleert sich eine solche Blase gegebenenfalls nicht vollständig, was das Risiko einer Harnwegsinfektion erhöht, da der rückständige Urin ein perfekter Nährboden für Bakterien ist.
Die typischen Symptome einer spastischen Blase sind:
- Häufiges Bedürfnis, die Blase zu entleeren
- Ungewollte Leckagen
- Spontanes Entleeren